| Tag | Sonntag, 07.07.2019 |
| Entfernung | 972km |
| Reisezeit | 13,6h mit Pausen |
| Pässe | 4, Kreuzbergsattel(1034m), Katschberg Höhe(1691m), Twenger Talpass(1381m), Tauernpass(1739m) |
| Wetter | 12 - 28°, sonnig, Regen |
Wir sind morgens kurz vor 06:00 auf. Nichts zu hören, auch 5 nach 6 immer noch nichts. Wir packen unseren Kram, Viertel nach sechs sind sie dann zu hören, "Dicke-Backen"-Musik. In Tracht marschiert der Trupp die Straße herunter. Vom Nachbarzimmer erscheint die Mutter der Radfahrerin auf dem Balkon, guckt konsterniert in Richtung der Musik, dann fliegt die Balkontür zu und danach das Fenster. Kurz darauf verstummt die Musik und die Truppe fällt bei Herfried ein. Wir nutzen die Gelegenheit eine halbe Stunde früher an Kaffee zu kommen.
Während die Truppe Ihre Gulaschsuppe verspeist, trinken wir unseren Kaffee und packen fertig, frühstücken im Anschluß und sind um 08:30 abreisefertig. Verabschiedung von allen, nur Vronni lässt sich nicht finden. Um 08:40 sind wir vom Hof. Umleitungsschilder stehen überall herum. Wir ignorieren die, die Straße wird ja erst um 10:15 gesperrt.
Vier oder fünf Trüppchen von Trachtenträgern die auf der Straße unterwegs sind, machen uns bereitwillig Platz, wir fahren nur im Schritttempo. Plötzlich steht da ein Phalanx von bestimmt 15 unterschiedlichen älteren Trachtenträgern quer über die Straße und macht auch auf Hupen keinen Platz. Nun ja, in Deutschland wäre das wohl ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr in Tateinheit mit Nötigung, da ist der Führerschein an Ort und Stelle weg. Auf das Hupen hin plustert sich ein ältlicher Gockel aggressiv auf, der Tracht nach, noch nicht ein Mal aus Tröpolach. Aus seinem Gegrunze sind nur die Worte "Sperre" (welche?) und "herum" verständlich zu entnehmen. Stellt sich die Frage, ist das der Dorfkasper oder ist der Dachschaden echt?
Thorti sagt nein und erklärt, die Straße wird erst ab 10:15 gesperrt und sie sollen nun mal flugs Platz machen. Wieder folgt ein Gegrunze, dem nur "Tourist" und "schlagen" zu entnehmen sind. Von der hintenstehenden Nina kommt via Kommunikation, dass sie einen Weg um die herum zur Hauptstraße hat und ich solle den Idioten in Ruhe lassen. Das erspart dem Gockel herauszufinden, wie sich die Knöchelprotektoren von Thortis Motorradhandschuhen in seinem Gesicht anfühlen. Thorti biegt scharf links ab und folgt Nina über ein Rasenstück zur Hauptstraße. Dort lässt man uns problemlos durch, und siehe da, die entgegenkommend Marschformation der Trachtenträger und wir haben gemeinsam Platz auf der Straße. Fragt sich nur, warum sich die alten Gockel wichtigtuerisch aufgeblasen haben?
Es geht über den Kreuzbergsattel zum Katschberg, weiter nach Tweng, der Himmel sieht nicht nett aus. Wir kommen noch durch Obertauern durch, aber die Straßen sind hier schon nass, kurz vor Untertauern fängt es dann an zu schütten. Da es immer schlimmer wird, fahren wir Marchlhof raus und stellen uns in einem Bus-Wartehäuschen unter. Wir sind nicht alleine, drei tschechische Motorradfahrer sind schon da. Als es nach gut 20Minuten weniger regnet, fahren wir weiter.
Bis Salzburg fahren wir dauerhaft im Regen und weiter Richtung Braunau am Inn, wo wir auf die B12 wechseln und über die B20 bei Straubingen auf die A3. So weit, so langweilig, sonnige Abschnitte wechseln mit Wolkenfeldern Es geht weiter auf die A93 und dann auf die A72. Es ist für uns nicht neu, dass man in Bayern gerne auf Rast- und Parkplätze an den Autobahnen verzichtet, nervig ist es trotzdem.
Es geht auf die A9 Richtung Berlin. Unterwegs haben wir dann den unwiderlegbaren Nachweis, Polen können nicht Auto fahren, vom Parken ganz zu schweigen. Wir fahren ausnahmsweise über die Avus nach Berlin rein, um den "Langen Lulatsch" erscheinen zu sehen.

| Übernachten | Daheim |
| Essen | Unterwegs |
| Kommentar | War ein schöner Urlaub, eine anstrengende Rückreise und wir freuen uns auf unsere Fellnasen, die wir morgen aus ihrem Urlaub holen. |