Hochzeitstag, Ninas Andalusien-Runde

Daten

Tag Freitag, 09.08.2013
Entfernung 229km
Reisezeit 7,0h mit Pausen
Pässe 2, Puerto des Penas Blancas (990m), Puerto de El Boyar (1103m)
Wetter 22 - 32°, sonnig

Beschreibung

Granada haben wir gestern gestrichen, die Wettervorhersage versprach unschönes Wetter, wir wollten nicht bei 42° im Hinterland gebraten werden. Unseren Hochzeitstag wollen wir mit unseren Lieblingsbeschäftigungen verbringen. Eine davon ist, mit dem Motorrad kurvige Strecken fahren. Nina hat eine schön kriselige Tour zusammengestellt. Jedenfalls auf dem Navi. Auch laut der Landkarte unseres Schraubers ist die Strecke spannend.

Um 09:00 ist Abflug, erst mal ein Stück der alten Straße nach Ronda. Wir finden ziemlich schnell die tatsächliche Bedeutung des Dreiecks mit der Kuh heraus, das hier so sinnfrei die Gegend beschildert. In Reihenfolge
- zwei freilaufende Ziegen neben der Straße
- zwei freilaufende Schafe neben der Straße
- zwei freilaufende, durch Inzucht grenzdebile, Hunde (eine Fußhupe und ein etwas größerer Prunzenlecker) auf der Straße

Viecher
Bisher Ziegen und Schafe, die Köter kommen gleich

Das sollten aber nicht die letzten Interpretationen dieses rot umrandeten Dreiecks mit der Kuh bleiben. Wir verlassen irgendwann das Gekrisel Richtung Ronda, und biegen in Benaojan in eine noch kriseligere Strecke ab. Eine Kurve nach der anderen, leider erlauben Steinschlag, Schotter und Pinienzapfen, sowie die Fahrbahndecke keine zügigen Schräglagen, dafür sind wir meist alleine.

Abgestellt
Zwischen Benaojan und El Bosque

Wir halten auf eine Zigarette an einem Eingang zum Nationalpark und können einer Heuschrecke beim Häuten zusehen, sowie ein Stück Korkrinde erbeuten. Es folgt ein Stück etwas besserer Infrastruktur, die zum zügigen Kurvenwedeln und Schräglagen animiert, als uns kurz hinter einem weiteren Dreieck mit Kuh, ein riesiger Esel auf der Fahrbahn entgegenkommt, eine Vollbremsung später ist der Esel im Umland unterwegs, während zwei vierrädrige Esel fast aufgefahren wären. Weitere Bedeutung der dreieckigen Kuh
- ein gigantischer Esel (vierbeinig) auf und neben der Straße

Jetzt folgt über mehr als 20km ein Spiel, am Ende der Geraden kleben uns die vierrädrigen Esel am Kennzeichen ohne Überholen zu können, nach der Kurve sind sie weg. Über das Spiel verpaßt Nina den Abzweig unserer Tour (sah auch eher wie die Einfahrt zu einer Kuhweide aus). Also, am nächsten Schotterstreifen per Vollbremsung raus. Drehen und zurück zur Kuhweide.

Nach dem wir die Öffnung im Weidezaun hinter uns haben, kommt ein Schild, 16km diverse Straßenbeläge, eine Kurve weiter, 16km kurvige Strecke. Das hört sich nach artgerechter Haltung und nach offiziell befahrbarer Weide für unsere Qe an. 2 Kurven weiter, wieder das Dreieck mit der Kuh, gefolgt von einem Weidegitter auf der Straße, die Straßenbreite wechselt zeitgleich von schmal auf Feldweg.

Uns kommen tatsächlich zwei Autos entgegen. Da wir Talfahrt sind, halten wir und lassen sie passieren. Kurze Zeit später wird klar, wir sind in einem Gebiet unterwegs, in dem gerade die Korkeichen geerntet werden. Ein Ereignis, das nur alle 9-12 Jahre stattfindet. Jeder halbwegs waagerechte Quadratzentimeter neben dem Feldweg ist mit Stapeln der Rinde belegt, Anhalten unmöglich. Die Ankündigungen vom Anfang der Strecke bewahrheiten sich, teilweise gibt es einen Hauch von Asphalt über dem Untergrund und Geraden von mehr als 8-10m Länge sind einfach nicht vorhanden.

Da Korkeichen nur in bestimmten Höhenlagen wachsen, finden wir oberhalb der Wälder doch noch ein Plätzchen für ein Zigarette.

Von unten
Oberhalb der Korkwälder, 13km in 50 Minuten

Während wir rauchen, hören wir entferntes Glockengeläute und Rufe, wie auf der Alm. Wir fahren weiter, nach der ersten Kurve, das Dreieck mit der Kuh. Nach der nächsten Kurve, ca. 25 Kühe mit Kälbern auf dem Feldweg, samt zweier Hirten mit Stöcken und einem aufgeregten Hütehund. Nina rollt bergab und nimmte ein Kuh Maß, die Kuh glotzt, Nina rollt, die Kuh glotzt weiter, Nina rollt. Bevor Nina auf 800kg Fleisch auftrifft (die Wetten standen 11:2 für die Kuh) hält Nina an und die Kuh trollt sich in den Wald. Das wiederum veranlasst den Hütehund uns zu ignorieren und der Kuh hinterher zu hecheln. Wir lassen die ca. 30 Individuen passieren und wechseln mit den Hirten gegenseitig Gruß und Dank.

Endlich, die dauernd angekündigten Viehtriebe mit Artgenossen unserer Qe, es gibt sie doch. Nach 3km, nach einer letzten Kehre, befinden wir uns wieder auf etwas, das man Straße nennen kann. Ein paar Kurven weiter sind wir in Manilva. Die lokale Polizei führt offenkundig F650GS spazieren, was sie aber nicht unbedingt sympathischer macht (die Polizei, das Mopped kann ja nichts dafür). Nach 10km sind wir wieder in unserem Apartment angekommen und widmen uns den Rest des Tages unseren anderen Lieblingsbeschäftigungen.

Tagestips

Übernachten Apartment
Essen Restaurant der Anlage, Bequemlichkeit, wir fragen uns warum wir uns das noch mal angetan haben, es muss die Urtriebfeder aller menschlicher Entscheidung sein
Kommentar Schöne Tour, hat Nina gut gemacht

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