Andalusien, wir kommen

Tour-Überblick

Wir,

Nina Thorsten
Nina (links) & Thorti (rechts),

fahren in Urlaub, dieses Jahr mit,

BMW F700GS BMW R1150GS
F700GS (links) & R1150GS (rechts),

Die Umsetzung von Ninas Schnapsidee ("Lass uns am 5ten Hochzeitstag mit den Motorrädern nach Estepona fahren." "Du spinnst ja, das sind alleine dreieinhalbtausend Kilometer Anfahrt.") naht.
Der Urlaub ist durchgebucht. Ausser einem Apartment in der Nähe von Estepona, sind für Hin- und Rückfahrt die Hotels ausgesucht und gebucht. Dieses Mal wird es ein kombinierter Bade- und Motorrad-Urlaub.

Tourtips

Straßen in Spanien und Fankreich sind durch Reifenabrieb oft sehr glatt und die Markierungen nicht erkennbar. Insbesondere an Kreisverkehren, Kreuzungen, Steigungen, in scharfen Kurven und an Ampeln.
Für Spanien, Frankreich und Andorra empfiehlt es sich, die Federvorspannungen auf härteste Stufe zu stellen, da selbst Hauptstraßen und Autobahnen Schlaglöcher und Fahrbahnabsenkungen aufweisen, die oft nicht ausgeschildert und auch nicht erkennbar sind.
In Spanien waren an allen, von uns angefahrenen, Tankstellen Zapfsäulen, die nur mittels vorausgewähltem Festbetrag Benzin abgeben. Spanien wäre nicht Spanien, wenn das irgendwie kenntlich gemacht wäre, bevor man die Zapfpistole in der Hand hat. Im Gegenzug erklärt einem der Automat dafür auf spanisch, welches Benzin man zapfen möchte. Sehr sinnvoll.
Spanien baut gerne Kreisverkehre, oft völlig sinnfrei. Da in Spanien die Fahrtrichtungsanzeiger an Autos offensichtlich teures Sonderzubehöhr sind, werden diese weder beim Abbiegen, noch in Kreisverkehren genutzt. Das führt konsequent dazu, dass Spanier an Kreisverkehren Vollbremsungen hinlegen und sich erst ein Mal die Gegend begucken. Man also immer damit rechnen muss, selbst an einem übersichtlichen Kreisverkehr, von einem vorausfahrenden Spanier zur Vollbremsung gezwungen zu werden.
In Andalusien münden selbst Grundstückszufahrten direkt auf der Autovia, ohne Einfädelspur! Das führt regelmäßig zu lebensgefährlich Situationen.
Es gibt zwei Sorten Autobahnen in Spanien, die Autovias und die Autopistas. Die Autovias sind staatlich und kostenlos, die Autopistas in privater Hand und richtig teuer.
Wir haben unterwegs fast nur in Hotels der Arcor-Gruppe übernachtet, ibis-Family stellt dabei einen guten Kompromis zwischen Komfort und Preis dar. Meist verkehrsgünstig gelegen und bezahlbar.
Wir haben uns Protektorennetze gekauft. Jacken ohne Protektoren nehmen weniger Platz weg. Bei hohen Temperaturen (> 30°) eignen sich Protektorennetze auch ohne Jacke. Allerdings nicht für Hochgeschwindigkeitsfahrten. Wer Protektorennetze kauft, sollte auf das CE-Zeichen achten, damit ist eine gewisse Abriebfestigkeit der Protktoren verbunden. Wir mussten es nicht testen, gehen aber von Abrieb-Schutz bis ca. 100km/h aus.
Die wirtschaftliche Lage in Spanien hat offenbar dazu geführt, dass auch Personen in der Touristik arbeiten, die das weder gelernt haben, noch eine sonstige Eignung dafür besitzen. Obwohl wir beide Englisch, Nina zusätzlich Französisch und beide einiges an Italienisch sprechen können, sind wir in Restaurants, Supermärkten und der Alhambra, hauptsächlich in touristisch voll erschlossenen Bereichen, immer wieder auf Spanier mit Kundenkontakt gestossen, die weder Deutsch, noch Englisch, noch Französisch, noch Italenisch verstanden.
Deutsche EC-Karten werden in Spanien praktisch überall akzeptiert.
Immer pro Person 1-1,5l Wasser dabei haben. Ausserhalb der Hauptstraßen ist es schwierig, abgefülltes Wasser zu kaufen. Bei Temperaturen von über 30° ist der Flüssigkeitsverbrauch enorm und Durst ist ein echter Konzentrationshemmer.

Tourdaten

Abfahrt: 27.07.2013, 07:00Uhr
Rückkehr: 25.08.2013, 19:00Uhr
Strecke: 8495km
Pässe: 25
Pass-Überfahrten: 30
Defekte: Abblendlicht an der F700GS in La Chambre (Seealpen)
Pannen: Keine
Strafzettel: Bisher kein Posteingang.
Kontrollen: Keine.
Unfälle: Keine
Schäden: Eine verlorene Sonnenbrille
Fazit: Spanien, das Land der Fahrbahnabsenkungen, weggebrochener Straßen, Kreisverkehre, ewiger Ampelschaltzeiten, nicht losfahrender Autofahrer und Ruinen. Im Hinterland landschaftlich schön, in einigen Teilen fahrerisch interessant, vollständig unorganisiert. Verkehrsplanung macht jeder, vom Pförtner bis zum Bürgermeister.

Wir sind in 18 Tagen fast 8500km durch 6 Länder (D, CH, I, F, E, AND) gefahren und davon knapp über 2500km auf der Autobahn, haben 12 Tage am Strand verbracht und einen im Hotel Mama. Wir sind nur 2 mal nassgeregnet, ein Mal bei Grenoble, ein Mal in Hessen. Das ist neuer Negativ-Rekord betreffend unfreiwilliger Duschen im Urlaub.

Alles in allem ein gelungener Urlaub, auch wenn uns Spanien und Frankreich so schnell nicht wiedersehen. Da wir Cordobar, Sevilla, Cadiz und Tarifa aus Wettergründen ausgelassen haben und auch die Route Grandes Alpes nur teilweise gefahren sind, werden wir sicher noch mal dahin fahren, irgendwann, auf jeden Fall zu einer anderen Jahreszeit. Auch die Pyrenäen sind ein wenig zu kurz gekommen, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Speziellen Dank an boro, el brazil, Mad Mex, Topas und Lutz für die Tips und Inspirationen. Wir konnten dieses Mal leider nicht alle berücksichtigen.

Abfahrt, 1.Tag