Brixen - Innsbruck – Zirl – Kochl – Holzkirchen - Feldkirchen(München)

Daten

Tag Freitag, 09.07.2010
Entfernung 240km
Reisezeit 6h mit Pausen
Pässe Brenner 1374m, Zirler/Seefelder 1009/1185m
Wetter 26 - 37Grad, heiß und sonnig

Beschreibung

Das Frühstück ist wie der Rest des Hotels, bestenfalls eine Enttäuschung, tendenziell eine Unverschämtheit. Ab auf die Gass. Wie auch auf dem Hinweg, werden wir in Össi-Land keine Autobahn benutzen. An der Franzensfeste treffen wir bei einer Zigarettenpause einen anderen Berliner Biker. Danach geht es hoch zum Brenner, leider mit ampelgereglter Baustelle in der einzig interessanten Kurvenkombination. Oben angekommen gibt es in endlicher Zeit leider kein Bild ohne Radfahrer zu machen. Penetrant rasten die vor dem Schild und stehen damit auf allen Bildern im Weg rum.

Franzenfeste
Pause am See
Franzenfeste
Brenner mit Radfahrern

Wir gondeln weiter durchs Land. Eine wunderschöne Strecke wird uns von einem Bauern versaut, der mit seinem Traktor knapp vor uns auf die Landstraße fahren muss, obwohl uns kein weiteres Fahrzeug folgt, was für den Bauern duchaus erkennbar war. Also schleichen wir mit erheblicher Sturzgefahr eine wunderschöne Kurvenstrecke hinter einem stinkenden Traktor her, den wir ob des Gegenverkehrs und der kurvigen Strecke nicht überholen können. Das bestätigt die Vorurteile betreffend der geistigen Fähigkeiten der hiesigen Ureinwohner ein weiteres Mal. Hätte der Bauer 15 Sekunden gewartet, hätten wir die Strecke ungstört fahren können. Das es für Biker unangenehm sein könnte, hinter einem Jauche-Traktor herzufahren passt offenkundig nicht in die ebenso offenkundig sehr beschränkte Realitätswahrnehmung der Schluchtensch...er.

Auf dem Weg zum Zirler Pass verlieren wir uns an einem winzigen Kreisverkehr. Nina beschließt, aus unerfindlichen, aber verständlichen Gründen, zurück nach Italien zu fahren, während Thorsten auf den Weg zum Zirler Berg abbiegt. Wir sind froh unsere Funkgeräte dabei zu haben, so finden wir uns kurzfristig wieder.

Am Aufstieg zum Zirler Berg begegnen wir wiederum der Spezies deutscher Wohnmobilfahrer, die schon in San Gimignano für unangenehme Erlebnisse verantwortlich war. Aus, für normale Menschen nicht nachvollziehbaren Gründen, quälen sich zwei völlig untermotorisierte Augsburger Wohnmobile die bis zu 16% steile Strecke hoch. Die Intelligenz der Lenker scheint in direkter Korelation zur Geschwindigkeit am Berg zu stehen und so mit nicht auszureichen, zu verstehen, daß man auf einem Motorrad nicht mit Tempo 20 auf den Geraden und Schritttempo in den Kehren, einem qualmenden und stinkenden Wohnmobil hinterherschleichen will. Wir werden beim Überholen der zwei Verkehrshindernisse von eben diesen angehupt und beschimpft. Rund 180km Össi-Land und 3 geistige Tiefflieger, kurz vor Bodenhaftung.

Bei einer Zigarettenpause zeigt Ninas Tacho fünf mal die "1".

11111
11111 in 11 Monaten

Wir erreichen Deutschland, sofern man Bayern dazu zählt. Gerüchteweise ist das auch bei den Bayern ein umstrittenes Thema. Gemütlich fahren wir Landstraßen ab, es ist vergleichsweise schwierig sich wieder an deutsche Verkehrsverhältnisse zu gewöhnen. Übersichtliche Orts- und Richtungsbeschilderung, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Überholverbote werden beachtet, etc. Nach rund 4000km kommt es auf einer bayerischen Landstraße kurz vor Kochl beinahe zum Unfall. Knapp 3000km unfall- und gefährdungsfrei durch Italien (bis auf den Zwischenfall mit einem deutschen Wohnmobil), zurück in Deutschland und ein Cabrio-Fahrer aus FS (Fahrendes Schwein) nimmt uns bei Tempo 80 auf der Landstraße die Vorfahrt. Naja, wenigstens ist er ganz rechts ran gefahren, hat uns durchgelassen und sich per Handzeichen entschuldigt. Am Walchensee sind die schönen Strecken mautpflichtig und von Wohnmobilen überfüllt. Ob unserer Erfahrungen mit Wohnmobilen verzichten wir darauf, für die Gefährdung unseres Lebens auch noch Geld zu bezahlen.

Wir nähern uns unserem Etappenziel. Und? Die B13 ist gesperrt. Leider ist die Umleitung nur für Einheimische ausgeschildert, sprich, ein Umleitungspfeil am Anfang der Strecke und danach folgt nichts mehr. Nicht an Kreuzungen, nicht in Ortschaften. Ein Blick in die Karte offenbart die grobe Richtung. Das Navi ist nicht hilfreich, unzureichender Empfang! Also gondeln wir durch die bayerische Pampa, grob in Richtung einer Bundesstraße, die wir über ein paar illegal durchfahrene Feldwege auch irgendwann erreichen.

Später als geplant erreichen wir Feldkirchen bei München, wo wir bis Sonntag bleiben werden, um mit Freunden das Spiel um Platz 3 der Fussball-WM zu sehen und zu grillen.

Tagestips

Übernachtung „Accolo“, durchdachte Details, ÖPNV-Anschluß nach München in Gehweite, extrem reichhaltiges Frühstücksbuffet, WLAN, super sauber, super freundlich. Hotel Accolo, Emeranstr. 14, 85622 Feldkirchen, Webseite des Hotels
Essen "Il Carretto", Vatterstetten. Sehr guter Italiener, nicht ganz billig, aber Preis-Leistung stimmt.
Besonderes Obwohl das Accollo nur zwei Sterne hat, entspricht das Frühstück einem 4-Sterne-Haus. Auch die sonstige Ausstattung rechtfertigt die Preise vollständig.

Feldkirchen

Tag Samstag, 10.07.2010
Entfernung 0km
Reisezeit 0
Pässe keiner
Wetter 30 - 38 Grad, heiß, sonnig

Wir hängen im Hotel ab. Nach dem mehr als nur reichhaltigen Frühstück lassen wir es uns gut gehen und siedeln danach zu unserer Freundschaft um. Wir treffen dort einen Haufen weiterer Freunde und Bekannter wieder, grillen, gucken Fußball, reden dummes Zeug und schlürfen Cocktails.

Tagestips

Essen Grillfest im Garten
Kommentar Der Tag ist gelungen, lecker Essen, lecker Cocktails, Deutschland gewonnen und einen Haufen Leute getroffen, die wir ewig nicht mehr gesehen haben.

Home     Vorheriger Stop     Nächster Tag
Impressionen