Müritz & Quad 01.10. - 04.10.2022

Prolog

Wenn man so will, die Abschiedsrunde von Thortis GS. Nach knapp 10 Jahren und mehr als 97.000km, bei Kilometerstand vom 136.000km, kann Thorti eine haben, die weniger als 60.000 auf der Uhr hat. Der Umbau der diversen Spezialteile von der Alten auf die Neue ist fast abgeschlossen, daher kurz vor dem Verkauf der Alten mit schwerem Herzen, noch ein Mal eine Runde drehen.

Anreise(01.10.2022)

Rene hat kurzfristig noch ein Zimmer für uns, allerdings müssen wir eine Nacht behelfsmäßig in einem anderen Zimmer schlafen. Das ist kein Thema, wir würden auch campen, denn Rene erzählt bei unserer Anfrage, er hätte an dem Wochenende eine Quadtour organisiert und könne uns noch mit reinschieben. Das ist etwas für Nina, die Thorti mit Quadfahren schon seit Jahren in den Ohren liegt.

Es soll regnen und wir müssen noch tanken und Bargeld holen. Regen heißt keine Nebenstrecken, sondern Germendorf, Sommerfeld, Rheinsberg, Zechlinerhütte, Fleeter Mühle nach Peetsch. Wir versuchen zwischen 2 Regenfronten zu starten. Gegen Mittag hat der Kastanienschaum auf der Wichernstr. ein erträgliches Maß erreicht und wir starten. Tanken, am Geldautomat dann eine Schlange. Ach ja, es ist ja Erster des Monats. Als wir vom Geldautomat starten, fängt es an zu regnen.

Erstaunlicherweise sind wir fast alleine auf der Straße. Es regnet bis Sommerfeld, dann ist ein Pause. Bei Rheinsberg sehen wir den ersten anderen Motorradfahrer. Das nächste Regengebiet entpuppt sich als superdunkle Wolke mit ein paar Tropfen.

Wir kommen kurz vor 17:00 an, das Zimmer, nun ja, etwas arg beengt, aber mit zugänglichen Balkon zum Rauchen. Im Zweifel ist es ja maximal 1 Nacht.

Wir essen jeder eine frisch geräucherte Forelle (riesig) und teilen uns vorweg einen gemischten Salat mit geräucherten Welsstreifen. Beides selbst geräuchert und super-lecker.

Keine Tour (02.10.2022)

Beim Frühstück gibt es gleich 2 Entscheidungen zu treffen. Erstens, bleiben wir in dem Zimmer, was sich ob der beengten Verhältnisse eher nicht anbietet, obwohl da sicher etwas beim Preis drin wäre. Zweitens was oder wohin wollen wir heute. Entscheidung 1 ist schnell getroffen, wir ziehen um, auch wenn wir gut geschlafen haben. Entscheidung 2 ist deutlich schwieriger, da sich die Wettervorhersage praktisch minütlich ändert. Aber auch die Änderungen sagen im Grunde nichts anderes als, es wird die meiste Zeit am Tag regnen. Damit ist das Ziel definiert, einen Tag ohne Fahren rumkriegen.

Wetter
Frühstück, Wetteraussichten

Während es draussen wie aus Eimern regnet, ziehen wir unter Mithilfe des Personals um, genau eine Zimmer-Tür weiter. Nachdem wir uns im neuen Zimmer verteilt haben, geht es in die "Gaststube". Nina häckelt, Thorti arbeitet die lokale Presse inklusive Kreuzworträtsel durch.

Gegen 12:00, die angekündigte Regenfront entpuppt sich als dunkle Wolke, steht Thorti zum Rauchen auf der Terrasse, als ein Trupp Wandervögel eintrifft. Man fängt an diversen Regenschutz auszuziehen. Darauf folgt ein Dialog:

Wandervogel: "Ist das Restaurant offen?"
Thorti: "Weiß ich nicht, wir sind Hotel-Gäste."
Wandervogel:"Ich meine, kann man hier etwas zu trinken bekommen?"
Thorti:"Weiß ich nicht!"
Wandervogel:"Ich will wissen, ob jemand da ist?"
Thorti:"Weiß ich nicht!" Thorti denkt bei sich, das runde Ding auf dem Hals des Wandervogels ist offenkundig ein Hohlkörper, dessen einzige Existenzberechtigung es ist, zu verhindern, das es in den Hals regnet.
Wandervogel: "Oh, da ist ja eine Frau, die frage ich mal."
Thorti: "Das ist meine Frau." Das erste Mal setzt bei dem Wandervogel so etwas Ähnliches wie ein Denkprozess ein.
Wandervogel zu den anderen Wandervögeln: "Ich gehe mal jemanden suchen, ob wir hier etwas trinken können."

Ob der geistigen Höchstleistung des Wandervogels sollte der Himmel eigentlich weinen, stattdessen reißt es immer weiter auf.

Sonne
13:00 Endlich Sonne, nur die Wandervögel nerven

Die Meteorolügen haben ihre Berufsbezeichnung nicht für umsonst. Die, noch um 10:00, angesagten Regengebiete bis 17:00 lösen sich in Nichts auf. Ab 13:00 bis Sonnenuntergang scheint durchgehend die Sonne. Wir verlegen unseren Standort in die Sonne auf der Terrasse. Leider wird der Genuß durch das Dummgeschwätz der Wandervögel beeinträchtigt, als Berliner kann man sich nur fremdschämen.

Als die Wandervögel endlich abziehen, taucht Rene auf, morgen, 11:00 Uhr in Strasow, es ist alles vorbereitet für die Quadtour. Das Wetter soll ja passen und ob des Regens in den letzten Tagen, sollte es auch keine Staubtour werden.

Abendes gibt es Rehbraten mit Rotkohl und Kartoffeln für Thorti, um Universen besser als der unsägliche, prämierte Entenwirt in Samerberg. Nina hat ein Steak mit gedünsteten Zwiebeln und Bratkartoffeln. Thorti überlegt kurzfristig, Nina ob der zu erwartenden Geruchsbelästigung auf den Balkon auszuquartieren. Sieht dann aber doch davon ab. Nein, die Fenster haben sich am nächsten Morgen nicht nach außen gewölbt.

Quad-Tour (03.10.2022)

Beim Frühstück stellt sich so langsam raus, wer alles dabei sein wird. Die Äteste ist 84 als Sozia (ihr Fahrer ist mit 81 auch nur unwesentlich jünger), der Jüngste ist 28. Das verspricht interessant zu werden. Nina und Thorti sind Mainstream, mit zwei anderen Paaren im gleichen Alter.

Abschied
Abfahrt, das letzte Touren-Bild vor dem Abschied von der Q

Um 10:30 geht es für uns über Katzenkopf-Pflaster nach Mirow und von dort nach Strasow, wo wir als Erste eintreffen. Wir stellen die Motorräder ab, der Hof steht voller kleiner und großer Quads. Jemand kommt angeschlendert und stellt sich als Klaus vor. Wir halten Smalltalk, langsam trudelt der Rest ein. Rene mit seinem eigenen Quad. Klaus erklärt ausführlich die Bedienung der Quads. Automatik, mit Daumengas, Bremse links am Lenker, Bremse rechts am Lenker, Fußbremse rechts. Thorti denkt bei sich, na das wird in den Kurven ja spaßig. Nicht auskuppeln, um bis zum Scheitelpunkt zu rollern.

Teil der Quadsammlung
Teil des Quad-Fuhrparks
Die für die Tour
Das sind die, für die Tour

Nach der Erklärung werden die Quads verteilt. Fühlt sich an wie auf dem Motorrad, los geht es, es fährt sich leider nur ganz anders. Lenker locker in der Hand und die Vorderräder zucken bei jeder Bodenwelle in eine andere Richtung. Thorti versucht, wie im Gelände, mit Gewichtsverlagerung auszugleichen, der Zaun kommt näher, Kupplung ziehen, runterschalten, linken Fuß raus für enge Links-Kurve. Sch.... war es, das Quad steht vor dem Zaun. Keiner lacht, alles wartet geduldig. Thorti lenkt ein, gibt Gas, fähft durch das Tor und das Theater beginnt von vorne, nur dieses Mal in der anderen Richtung. Bremsung, Füß runter, das ist völlig sinnfrei, das Quad kann ja nicht umfallen, während Thorti vor sich hinflucht und mehrfach feststellt, dass das ganz sicher nicht Seins ist, kommt Klaus angerannt und teilt Thorti unverblümt mit, so könne er nicht mitfahren. Das ist auch Thorti klar und er hätte es auch von sich aus nicht gemacht.

Während Thorti mit Rene klärt, ob der nicht vielleicht noch einen Kamera-Assitenten für die Tour braucht, absolviert Nina mit dem Rest den Parcours, Klaus ist zufrieden mit seinen restlichen Fahrern und los geht das. Fast ausschließlich Wald-, Feld- und Wiesenwege. Die Tour ist spannend, es geht über kleinste Wege, oft kaum als solche zu identifizieren, durch die Landschaft. Wobei Thorti sicherlich den interessantesten Part mitfährt. Rene, der als Letzter fährt, biegt gelegentlich ab, gibt Gas und fährt querfelden oder auch einen Umweg, um den Rest der Truppe zu filmen.

Nina
Nina hat Spaß mit dem Quad

Obwohl der Ausflug fast eine halbe Stunde länger dauert als geplant, will Klaus nicht mehr Geld, von Thorti will er keines, obwohl er auch dessen Quad vorbereiten musste.

Nina ist ganz aufgekratzt. Wir essen Rinderroullade und Ziegeunersteak und testen einen neuen Grappa.

Abreise(04.10.2022)

Ganz gemütlich, wir haben erfahren, dass unser Zimmer erst am nächsten Tag wieder vergeben ist. Ausgiebig frühstücken, den meisten Teil haben wir schon während unserem Nescafe gepackt.

Wir diskutieren, ob wir zur Scheune in Bollewick fahren, nach der passenden Teekanne für Ninas Teetasse zu suchen. Nina entscheidet sich dagegen, lieber nach Hause und die Fellnasen befreien. Wir packen den Rest, zahlen und bekommen einen Nachlass für das beengte Zimmer. Noch schnell verabschieden und zurrück auf der gleichen Strecke wie die Hinfahrt. Völlig entspannt, keine Idioten und keine Verkehrshindernisse.

Wir sind kurz nach 13:00 zu Hause und können nachmittags noch unseren Wocheneinkauf erledigen.

Tourdaten

Übernachten: Landhotel Am Peetscher See
Abfahrt: 01.10.2022, 14:00Uhr
Rückkehr: 04.10.2022, 13:00Uhr
Strecke: 236km
Pässe: keiner
Defekte: keine
Pannen: keine
Strafzettel: keine
Kontrollen: keine
Fazit: Wir hatten eine gute Zeit, obwohl uns die Meteorolügen um eine Tour gebracht haben.
Danke an René für die Quad-Tour. Nina hatte ihren Spaß und Thorti muss noch üben.